Wandel Welten _ 2018, HD Videoinstallation, 8:40 Minuten, loop, Beamer

Das Video zeigt verschiedene unscharf abgefilmte Ausschnitte von Videos, die user im unter dem Titel „Mein neues Ich“ im Internet veröffentlicht haben. Auf den ersten Blick erscheinen die untereinander platzierten Sequenzen durch die verschwommenen Bilder wie ein Aquarell, in dem sich konturlose Farbflecken aufeinander zu bewegen, sich über die drei Flächen hinweg zu einer neuen Kompositionen verbinden oder als kontrastreiche Formen gegenüber stehen.

Aus der Unschärfe erhascht der Betrachter mit der Zeit flüchtige Gesten und Handlungen von Menschen, die sich scheinbar mit ihm über ihren Wandel des Charakters im Dialog befinden oder einen Einblick auf das geben, was für sie die Erneuerung des Ichs bedeutet: Die neue lila Haarfarbe, das neue Auto, sportliche Vorsätze, Meditieren, Geld, Reisen, das Loslassen des Ganglebens, Helfen in Not, Zeitverbringen mit geliebten Menschen.

Der nebulöse Dunst über den Bildern bildet Leerstellen und entzieht scheinbar den Akteuren die Bühne, auf der sie sich im Netz häufig profilieren. Das Video wirkt im Gesamtbild wie ein Fenster, durch das der Betrachter zum Voyeur wird. In dem Kommen und Gehen der unterschiedlichen Bildwelten entstehen neue Bezüge und Assoziationen, die beim Betrachter die Hinterfragung der eigenen Persönlichkeit anregen.